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Obdachloser am S-Bhf Biesdorf verstorben

Am Mittwochvormittag wurden Polizei und Feuerwehr zum S-Bahnhof Biesdorf alarmiert. Der dort seit Monaten lebende Obdachlose wurde von Passanten leblos aufgefunden. Der Platz wurde abgesperrt und die Kriminalpolizei wurde alarmiert. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Obdachlosen feststellen.

Notarzt, Rettungswagen und Polizei am S-Bhf Biesdorf – © Marzahn-Hellersdorf.com

Polizei und Rettungskräfte wurden am Mittwoch, den 8. Juni 2022 gegen 10 Uhr zum S-Bahnhof Biesdorf in Biesdorf alarmiert, weil eine Passantin auf dem Bahnhofsvorplatz einen leblosen Mann gefunden hatte. Ein ebenfalls hinzugerufener Notarzt konnte nur noch den Tod des 54-Jährigen, welcher der Obdachlosenszene zuzurechnen ist, feststellen. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand ist nicht von einem Fremdverschulden auszugehen. Die Kriminalpolizei der Direktion 3 (Ost) hat die Ermittlungen zu dem eingeleiteten Todesermittlungsverfahren übernommen, teilt die Polizei Berlin auf Anfrage von Marzahn-Hellersdorf LIVE mit.

Die Kriminalpolizei untersucht den Platz an dem der 54-Jährige hauste – © Marzahn-Hellersdorf.com

Der 54-Jährige suchte sich in den vergangenen zwei Jahren im Bezirk Marzahn-Hellersdorf häufiger Orte zum Leben. Da wo er lebte, sorgte er sofort für Aufsehen, sodass seine Anwesenheit von seinem Umfeld wahrgenommen wurde. Der Mann, den die Passanten in unterschiedlichen Launen kennenlernten, war dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf bekannt. Ihm wurde auch häufiger Hilfe angeboten.

Der Obdachlose von der Alten Hellersdorfer Straße

Am 12. Oktober 2020 wohnte der heute 54-Jährige am Fußgängerüberweg Alte Hellersdorfer Straße (Höhe der 142). Hier wurde er von Anwohnern rund um die Uhr mit den lebenswichtigen Dingen des Lebens täglich versorgt. Er hauste großzügig auf dem Gehweg. Anwohner brachten neben Lebensmittel auch Utensilien zum Schlafen, so lagen Tage nach seiner Ankunft bereits zwei Matratzen zum Schlafen auf dem Gehweg. Anwohner brachten alles, was sie für den Müll zu schade fanden zum Platz am Fußgängerüberweg. Der Platz vermüllte zusehens. Einige Anwohner machten ihren Unmut bei Facebook Luft, andere informierten die Behörden und wiederum andere brachten die täglichen Portionen an Lebensmittel. Die Polizei – alarmiert durch Passanten – war täglich vor Ort. Es dauerte tatsächlich einige Tage – mit zunehmender Vermüllung des Platzes – bis eine amtliche Reaktion folgte.

Es dauerte unserer Kenntnis nach 14 Tage, bis der Mann von seinem Platz verwiesen wurde und die Berliner Straßenreinigung den Platz von Müll und Unrat befreite. Der im Kiez bekannte Obdachlose siedelte um und wohnte fortan nur 500m weiter an der Alten Hellersdorfer Straße Ecke Kyritzer Straße am Netto-Markt, ebenfalls an einem Fußgängerüberweg. Hier schlug er ein Zelt auf, indem er wohnte. Diese Zelt wurde vermutlicherweise von Anwohnern gespendet.

Einsatz von Ordnungsamt und Rettungsdienst
Am 2. Dezember 2020 rückte an dem Fußgängerüberweg an der Kyritzer Straße das Ordnungsamt an, denn der Platz an dem der Mann wohnte, vermüllte regelrecht. Hier konnte er ein paar Wochen hausen. Unter anderem auch durch Sachspenden der Anwohner, mittlerweile hatte der Mann eine weitere Matratze zum Schlafen erhalten. Auch hier erlebte der Mann rührende Zuwendungen der Bewohner, aber auch dieser bewohnte Schlafplatz des Mannes vermüllte mit zunehmender Spenden der Anwohner. Die Polizei schaute regelmäßig nach dem Rechten.

Am Donnerstag Abend des 10. Dezember 2020 teilte die Bezirksstadträtin Juliane Witt mit, dass der Platz des Mannes nun offiziell geräumt wurde und der Mann in einer sicheren und warmen Unterkunft bei dem Träger “Neustart” am Rosenberg Platz in Marzahn untergekommen ist. Frau Witt teilte auch mit: “Der Obdachlose Mann, wegen dem einige die Polizei gerufen hatten – während andere ihn mit Gaben unterstützten, hatte immer auch einen Betreuer und er wurde auch immer durch das Sozialamt und das Ordnungsamt angesprochen. Bislang hat er aufgrund seiner psychischen Belastung Räume gemieden und immer wieder verlassen. Auch das Krankenhaus.” Außerdem bedankt sich die Bezirksstadträtin bei allen: “Danke an alle, die immer wieder mit Nachsicht, Respekt und dennoch auch an die Grenzen kommend Menschen begegnen, die anders sind und sie unterstützen”.

Der Obdachlose hauste, seitdem er die Unterkunft am Otto-Rosenberg-Platz Ende 2020 selbstständig verlassen hatte, am S-Bhf Biesdorf, wo er vor einigen Wochen aufgrund seines Verhaltens und Bürgerbeschwerden von Amtswegen des Platzes verwiesen wurde, an dem er nach einer kurzen Zeit wieder zurückkehrte.

Hinweise von Bezirksstadträtin Juliane Witt
Wer solche Menschen sieht, ihnen helfen will, findet hier zwei Adressen, an die man sich immer wenden kann:
Unser Team IV Soziale Wohnhilfe im Sozialamt und unser Ordnungsamt.
Email an:
TeamIV.Sozialamt@ba-mh.berlin.de
Ordnungsamt.ZAB@ba-mh.berlin.de

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