Berlin & News Allgemein

Schuljahr startet gut vorbereitet und mit großen Herausforderungen

Das Schuljahr 2022/23 startet mit einer Rekordzahl an Schülerinnen und Schülern in Berlin. Allein an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen steigt die Schülerzahl noch einmal um gut 6.000 Schülerinnen und Schüler auf voraussichtlich 342.810 (Vorjahr 336.633). Insgesamt wächst die Zahl der Schülerinnen und Schüler an allen allgemeinbildenden Schulen sogar auf 383.290 (Vorjahr: 376.478). Es werden so viele Schulanfängerinnen und -anfänger erwartet wie seit Jahrzehnten nicht mehr (37.030 Erstklässlerinnen und Erstklässler, Vorjahr 35.660). Gleichzeitig werden die Schulen durch mehrere Krisen herausgefordert. Wir haben es weiter mit einer pandemischen Lage und den Pandemiefolgen zu tun. Zudem werden sich die Auswirkungen des Angriffskrieges auf die Ukraine im neuen Schuljahr in besonderem Maße auch vor Ort in den Schulen niederschlagen. Es geht um die Aufnahme schutzsuchender Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine, aber auch um konkrete Energieeinsparungen.

Pressemeldung Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

Astrid-Sabine Busse, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Auch das neue Schuljahr wird kein normales Schuljahr, zu vielfältig sind die Herausforderungen durch die Pandemie und durch die Auswirkungen des schrecklichen Angriffskrieges auf die Ukraine. Der bundesweite Lehrkräftemangel macht uns zusätzlich zu schaffen. Doch wir starten gut vorbereitet in das neue Schuljahr. Wir werden die Schulen bestmöglich unterstützen und für Entlastung sorgen. Das ist mir ganz wichtig. Flächendeckende Schulschließungen wollen wir in diesem Schuljahr nicht zulassen, dafür werde ich mich mit Nachdruck einsetzen. Ich danke den Schulleitungen, Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sowie dem weiteren Schulpersonal ausdrücklich für ihr großes Engagement in schwierigen Zeiten. Die neuesten Ergebnisse des Bildungsmonitors 2022 zeigen, dass das Berliner Bildungssystem grundsätzlich auf einem guten Weg ist und nun im bundesweiten Vergleich auf Platz 11 kommt und bei der Digitalisierung sogar schon auf Platz 6. Klar ist aber auch, dass noch eine Menge Arbeit vor uns liegt.“

I. Energiesparen

In Kitas und Grundschulen sollen die Temperaturen aus Energiespargründen nicht abgesenkt werden. Das hat der Senat beschlossen. Und auch an den weiterführenden Schulen ist mit Augenmaß vorzugehen. Das Schuljahr beginnt zudem regulär mit Schulschwimmen, das wieder in vollem Umfang angeboten wird. Die Schwimmhallen bleiben offen, was auch mit Blick auf die Ferien-Intensivschwimmkurse ein gutes Zeichen ist.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bereitet zu dem komplexen Thema Energiesparen an Schulen gerade einen Infobrief an die Schulen vor. Noch vor Beginn der Heizperiode wird eine aussagekräftige Handreichung an die Schulen gehen, die zusätzliche Informationen und Tipps zum Energiesparen enthält. Hier ist die Senatsverwaltung in Abstimmung mit unabhängigen Instituten. Das Thema „Nachhaltige Entwicklung“ ist bereits als Querschnittthema in den Rahmenlehrplänen enthalten, das Thema Klimaschutz spielt an unseren Schulen bereits eine große Rolle, es gibt Klimaschutzwettbewerbe und auch einen Klimaschutzbeauftragten in der
Senatsbildungsverwaltung. Als Schulträger der beruflichen Schulen möchte die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zudem an diesen Schulen vorbildhafte Aktionen zum Energiesparen durchführen.

II. Schulen in der Pandemie

An den Schulen behalten wir das freiwillige Testen bei, dafür stehen bis zum Jahresende ausreichend Schnelltests zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, sich zweimal in der Schule sowie einmal am Wochenende zu testen. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme werden die Schülerinnen und Schüler gebeten, am Samstag- und am Sonntagabend vor dem Schulstart (20.08./21.08.2022) je einen Selbsttest zu Hause durchzuführen, damit eine mögliche Infektion frühzeitig – und zwar vor dem Besuch der Schule am Montag – aufgedeckt werden kann. Zu diesem Zweck haben alle Schülerinnen und Schüler zwei Selbsttests aus dem Bestand der Schule ausgehändigt bekommen. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wird in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung die pandemische Lage kontinuierlich beobachten und die Expertise der Mitglieder des Hygienebeirates weiterhin einbeziehen. Die neue Infektionsschutzverordnung des Bundes gibt den Ländern weitere Möglichkeiten an die Hand. Die Länder dürfen demnach eine Testpflicht in Kindertageseinrichtungen und Schulen anordnen, soweit dies zur Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus und zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastruktur erforderlich ist. Auch eine Maskenpflicht, ab Klasse 5, ist dann möglich. Berlin hat darüber hinaus bereits mehr als 23.000 Luftfiltergeräte an die Schulen ausgeliefert, rein statistisch gesehen gibt es für jeden Klassenraum ein Gerät. Die Beschaffung weiterer Geräte steht an. Auch CO2-Ampeln stehen zur Verfügung.

Der Hygienebeirat mit seinen Expertinnen und Experten ist in der Pandemie weiter das zentrale Beratungsgremium der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und fokussiert sich zunehmend auch auf die Pandemiefolgen. Ab August gehört Prof. Dr. med. Tobias Tenenbaum zu den Mitgliedern des Hygienebeirats. Professor Tenenbaum ist seit Juli 2021 Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Sana Klinikum Lichtenberg. Er engagiert sich zudem im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. Um die psychosozialen Belastungen von Kindern und Jugendlichen durch die Pandemie besser aufzufangen, wird die Zahl der Schulpsychologinnen und -psychologen in den Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ) um gut ein Drittel erhöht. Mit 39 zusätzlichen festen Stellen für Schulpsychologinnen und -psychologen sowie weiteren 26 befristeten Beschäftigungsverhältnissen in den SIBUZ’en kann die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familien künftig noch gezielter auf die psychosozialen Folgen der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen eingehen. Einstellungen sind bereits weitgehend erfolgt. Zudem haben wir auch in den Sommerferien wieder die „Ferienschule 2022“ sowie die Schwimmintensivkurse angeboten. Die „Ferienschule“ an den beruflichen Schulen war so nachgefragt, dass sie verlängert wurde.

III. Schutzsuchende aus der Ukraine

Die Schulen haben sich sehr solidarisch verhalten, als es darum ging, schutzsuchende Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufzunehmen. Fast 5.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine lernen bereits an unseren Schulen, knapp 3.000 in Willkommensklassen, fast 2.000 bereits in Regelklassen. Weitere 1.000 hatten sich vor den Sommerferien für den Schulbesuch angemeldet und wir haben in den Ferien unser Angebot „Fit für die Schule“ durchgeführt. Die Bezirke schaffen weiter Kapazitäten für ukrainische Geflüchtete an unseren Schulen, was die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bestmöglich unterstützt.

Und auch die Idee der deutsch-ukrainischen Schule wurde weiterentwickelt: An drei Standorten wird eine deutsch-ukrainische Begegnungsschule entstehen. Diese herkunftssprachlichen Angebote an Berliner Schulen auszubauen, war auch ein Wunsch der ukrainischen Vize-Bildungsministerin und auch der deutschen Botschafterin in Kiew. An der Aziz-Nesin-Grundschule (Deutsch-Türkische SESB) wird in Kooperation mit der Carl-von-Ossietzky-Schule ein deutsch-ukrainischer Grundschulstandort in Kreuzberg eingerichtet. Die bestehende ukrainische Willkommensklasse der Aziz-Nesin-Grundschule wird genutzt, um im Schuljahr 2022/23 zwei Klassen einzurichten, die neben Deutsch als Fremdsprache und Ukrainisch die Fächer Kunst, Musik, Mathematik und Sport in deutscher Sprache mit Unterstützung einer ukrainischen Lehrkraft anbieten wird. Sachunterricht soll in beiden Sprachen angeboten werden.

An der Helene-Lange-Schule, die bereits mehrere Willkommensklassen eingerichtet hat, wird in Kooperation mit dem direkt angrenzenden Hermann-Ehlers-Gymnasium eine deutsch-ukrainische Schule als Campus Steglitz-Zehlendorf für die Jahrgangsstufen 7 und 8 eingerichtet.

Personal ist verfügbar: Mit Stand Ende Juli haben sich auf die beiden Ausschreibungen für Willkommenslehrkräfte, insgesamt 673 Personen beworben. Davon wurden 284 Personen bereits eingestellt, bzw. befinden sich unmittelbar vor einer Einstellung.

IV. Personal

Der Einstellungsbedarf zum Schuljahr 2022/22 lag bei insgesamt 2.645 unbefristeten Vollzeit-Stellen (Vorjahr 2.440 Stellen). Dieser Bedarf lag somit geringfügig über dem Wert des vergangenen Schuljahres. Der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie ist es trotz des harten bundesweiten Wettbewerbs um qualifizierte Lehrkräfte und trotz der pandemiebedingten Ausnahmesituation gelungen, zum Schuljahresstart 1.610 Vollzeit-Einheiten unbefristete Lehrkräfte einzustellen. Das sind insgesamt fast so viele Lehrkräfte wie zum Schuljahresstart im vergangenen Jahr. Davon sind zum Schuljahresstart 455 Quereinsteigende (Vorjahr 790), die mindestens ein Fach der Berliner Schule studiert haben sowie 38 unbefristete sonstige Lehrkräfte. Zudem gab es einen Bedarf an befristeten Stellen von 1.426 Vollzeit-Stellen, davon waren allein 200 Vollzeit-Stellen nötig, um Willkommenslehrkräfte für die schutzsuchenden Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine zu gewinnen. Insgesamt konnte die Senatsverwaltung bisher 1.586 Vollzeit-Stellen einstellen, darunter viele Masterstudierende, Pensionäre und Pensionärinnen, einstige PKB-Vertretungslehrkräfte sowie Willkommenslehrkräfte mit Deutsch als Zweitsprache oder Deutsch als Fremdsprache. Insgesamt ergibt sich dennoch eine Lehrkräfte-Lücke von 875 Vollzeit-Stellen bei insgesamt über 34.000 Lehrkräften.
Diese Lücke ist nicht ganz so hoch wie Senatorin Busse es bereits im Mai mit 920 offenen Stellen transparent prognostiziert hat. Gleichwohl war diese Zahl eine Prognose für den 1. November 2022. Durch weitere Einstellungsvorgänge, aber auch durch Schwangerschaften oder Dauererkrankungen kann sich diese Zahl bis zum 1. November 2022 noch einmal verändern.

Auch in diesem Schuljahr nutzen nicht wenige Schulen die Möglichkeit, das Kollegium multiprofessionell durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Pädagogische Unterrichtshilfen oder Psychologinnen und Psychologen zu erweitern. Zudem wurden 292 Erzieherinnen und Erzieher (Vollzeit-Einheiten), 68 Pädagogische Unterrichtshilfen (Vollzeit-Einheiten) sowie 43 Personen weiterer Professionen (VZE) eingestellt.

Die ersten Verbeamtungen von neuen Lehrkräften sind Anfang Juli erfolgt. Das Artikelgesetz ist erarbeitet und in Abstimmung. 35 zusätzliche Stellen stehen der Personalstelle zur Verfügung, um den Prozess der Verbeamtung der Bestandslehrkräfte umzusetzen.

Berlin betreibt weiter konsequent Fachkräftegewinnung, etwa mit dem Berlin-Tag, der größten Berufs- und Informationsmesse im Bildungsbereich, der am 10. September 2022 erneut in der Station Berlin stattfinden. Interessenten für den Berliner Schuldienst, aber auch für Kitas und Jugendämter finden hier die passenden Kontakte und Antworten auf ihre Fragen.

V. Digitalisierung

Die Fortschritte in der Schuldigitalisierung helfen den Schulen in Krisenzeiten und entlasten die
Pädagoginnen und Pädagogen. Bereits mit der „Digitalisierungsstrategie Schule in der digitalen Welt“ sorgt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie für den Auf- und Ausbau einer verlässlichen digitalen Infrastruktur sowie einer zeitgemäßen Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen. Das Ziel ist die systematische Entwicklung und Förderung digitaler Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern sowie des pädagogischen Personals. Zugleich sollen Lehrkräfte durch die Nutzung digitaler Mittel entlastet werden. Die Nutzung z. B. von bettermarks ermöglicht die automatische Kontrolle von Ergebnissen und das Auffinden von Wissenslücken bei Schülerinnen und Schülern. Lehrkräfte können sich so auf die Förderung des individualisierten Lernens konzentrieren, indem sie gezielt Aufgaben bedarfsgerecht zuweisen. Aber auch die Lernbereitschaft von Schülerinnen und Schülern steigt, wenn sie unmittelbar eine Rückmeldung zu ihren Leistungen erhalten.

Die zentrale Bereitstellung von Lernmanagementsystemen angebunden an das Identitätsmanagement des Landes ermöglicht es, dass Lehrkräfte bei der Anmeldung ihre Klassen und Kurse automatisiert zugeordnet bekommen. Eine Lehrkraft, die z. B. die 5 a unterrichtet hat bei der Anmeldung im Lernraum Berlin sofort ihre Klasse eingerichtet und kann den digital gestützten Unterricht durchführen oder auch über die Messenger-Funktion mit der Lerngruppe kommunizieren bzw. Videokonferenz abhalten.

Ausgewählte Komponenten der digitalen Infrastruktur im Überblick:

Berliner Schulportal

Das Berliner Schulportal ist der zentrale Schlüssel zur pädagogischen Umsetzung einer zeitgemäßen IT-Infrastruktur. Die Schulen erhalten mit einer einmaligen Anmeldung vereinfachten Zugang zu digitalen Werkzeugen, Fachverfahren und diversen Service- und Supportangeboten. Durch die Anbindung an das landeseigene Identitätsmanagement werden den Schulen zeitintensive administrative Tätigkeiten abgenommen. Zum Schuljahr 2022/2023 werden Zugänge für Erziehungsberechtigte zur Verfügung gestellt, des Weiteren wird eine Anbindung zu vielfältigen Bildungsmaterialien verfügbar sein.

Lernmanagementsysteme „Lernraum Berlin“ und „itslearning“

Der Lernraum Berlin ist eine Open Source Lösung auf Basis der Lernplattform moodle. Die tägliche Nutzung des Lernmanagementsystems variiert innerhalb eines Schuljahres und abhängig von äußeren Faktoren zum Teil stark. Im Januar 2021 meldeten sich täglich bis zu 87.000 Nutzer/-innen an, im Februar 2022 bis zu 26.000 Nutzer/-innen aus über 600 angemeldeten Schulen. In den letzten beiden Jahren wurde der Lernraum Berlin kontinuierlich weiterentwickelt, beispielsweise wurde die Barrierefreiheit des Lernraum-Designs verbessert und das Videokonferenzsystem „BigBlueButton“ eingebunden.
Als Ergänzung zum Lernraum Berlin steht den allgemeinbildenden, zentral verwalteten und berufsbildenden Schulen mit „itslearning“ ein zweites Lernmanagement-System zur Verfügung. Damit ist Berlin eines der wenigen Bundesländer, das seinen Schulen zwei Lernplattformen zur Auswahl anbietet. Bisher arbeiten 146 Schulen auf dieser Plattform. Beide Lernmanagementsysteme wurden angepasst, so dass auch ukrainische Schülerinnen und Schüler einen einfachen Zugang haben.

Dienstliche mobile Endgeräte

Gemäß den Zusatzvereinbarungen im „Digitalpakt Schule 2019-2024“ wurde die Auslieferung von 35.921 mobiler dienstlicher Endgeräte für Lehrkräfte, Schulleitungen, Erzieher und Erzieherinnen, Betreuer und Betreuerinnen an öffentlichen Schulen abgeschlossen. Aktuell werden weitere Supportprozesse organisiert. In der Umsetzung des Digitalpakts ist Berlin im bundesweiten Vergleich in der vorderen Gruppe.

Mobile WLAN-Router

Im vergangenen Jahr konnten den Berliner Schulen insgesamt über 15.000 mobile WLAN-Router zur Verfügung gestellt werden, um die Schulen mit leistungsfähigen Internetanbindungen in den Klassenräumen zu versorgen. Damit konnten bis Anfang 2022 alle gemeldeten Bedarfe gedeckt werden. Bis zur flächendeckenden Ausstattung der Schulstandorte mit einer Breitband-Glasfaseranbindung und entsprechend ertüchtigten Netzwerk- und WLAN-Strukturen stellen die mobilen Router eine zweckmäßige Interimslösung dar. Die Anschaffungs-, Vertrags- und Lieferkosten werden zentral von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie getragen und gehen nicht zu Lasten bezirklicher oder schulischer Budgets. Ungeachtet dieser Übergangslösung hat der Breitbandausbau weiterhin hohe Priorität.

Breitbandanschlüsse

Die berufsbildenden Schulen in zentraler Trägerschaft der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sind seit Anfang 2021 mit einem Breitbandanschluss (Geschwindigkeit von mindestens 1GBit/s symmetrisch) ausgestattet. Bis Ende dieses Jahres werden zudem knapp 100 allgemeinbildende Schulen neu versorgt sein, 2023 folgen rund 220 weitere Standorte. Die Kosten für den Anschluss sowie den Betrieb über die Laufzeit des Rahmenvertrages werden zentral durch die SenBJF übernommen und gehen nicht zu Lasten bezirklicher oder schulischer Budgets. Bis spätestens September 2025 werden über einen neu geschaffenen Rahmenvertrag des ITDZ Berlin mit 1&1 Versatel alle allgemeinbildenden Schulen Berlins einen Glasfaseranschluss erhalten.

Administrativer Bereich der Schulverwaltung

Mit der IT-Plattform „Berliner LUSD“ (Lehrkräfte-, Unterricht-, Schul-Datenbank) werden zunehmend die administrativen Tätigkeiten von Schulleitung und Sekretariaten digital unterstützt und erleichtert. Bereits jetzt wird diese Unterstützung der allgemeinen Verwaltungsprozesse von der Einschulung bis zur Zeugnisschreibung von über 545 Berliner Schulen genutzt. Seit Mai 2022 stehen auch die Funktionalitäten zur Regelüberprüfung des Abiturs und die Zeugnisschreibung zum Abitur zur Verfügung.

VI. Schulbau

Seit Beginn der Berliner Schulbauoffensive im Jahr 2016 wurden bis zum 31. Juli 2022 rund 25.000 neue Schulplätze geschaffen und rund 2,9 Milliarden Euro verausgabt. In den kommenden Jahren wird sich die Neubautätigkeit weiter steigern. Neben den bewährten Modularen Ergänzungsbauten (MEB) werden Schulgebäude in Typenbauweise sukzessive ans Netz gehen. Nach dem derzeitigen Stand ist es geplant, bis zum Schuljahr 2026/27 gut 31.200 zusätzliche Schulplätze in Berlin zu errichten.

Das bereits Erreichte wird durch die im gleichen Zeitraum gestiegenen Schülerzahlen von 19.609 Schülerinnen und Schüler (SuS) in den Klassenstufen 1 bis 10 weitgehend verdeckt. Hinzu kommt, dass die räumlichen Anforderungen an Schulen, einhergehend mit den beschlossenen Qualitätszielen des (Ganztags-)Schulbetriebs, des Klimaschutzes und der Inklusion, deutlich gestiegen sind. So wird z. B. bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen die Barrierefreiheit, mit dem Ziel der Inklusion an allen Berliner Schulen, hergestellt. Darüber hinaus kommt ein Teil der finanziellen Mittel auch der Sanierung von Schulgebäuden zu Gute, was der Sicherung der Schulplatzkapazitäten dient, aber rechnerisch nicht die Schulplatzanzahl erhöht.

Im Einzelnen sind folgende kurz-, mittel- und langfristigen zentralen Schulbaumaßnahmen geplant:

Zur schnellen Deckung von dringend benötigten Schulplätzen setzt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie seit 2014 auf Modulare Ergänzungsbauten (MEB). Gemeinsam mit der SenSBW wurde aufgrund der sehr positiven Erfahrungen mit der Holzmodulbauweise ebenfalls ein Modularer Ergänzungsbau in Holzbauweise (Holz-MEB) entwickelt.

·  Für 36 Schulstandorte liegen konkrete Anträge der Bezirke für diesen Holz-MEB 16 vor.

·  Zum Schuljahresbeginn 2022/23 werden sieben Holz-MEB an die Bezirke Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg, Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf zur Nutzung übergeben sein:

o   Alt-Lankwitzer-Grundschulein 12247 Steglitz-Zehlendorf, Schulstr. 8-9

o   Grundschule an der Bäke in 12203 Steglitz-Zehlendorf, Haydnstr. 15

o   Grundschule am Königsgraben in 12249 Steglitz-Zehlendorf, Gallwitzallee 136-144

o   Sternberg Grundschule in 12159 Tempelhof-Schöneberg, Otzenstr.16-17

o   Grundschule am Vierrutenberg in 13469 Reinickendorf, Am Vierrutenberg

o   Müggelsee-Schule in 12587 Treptow-Köpenick, Aßmannstr. 63

o   Till-Eulenspiegel-Grundschule, in 13407 Reinickendorf, Humboldstr. 8-13

Weitere acht Holz-MEB wurden im Jahr Kalenderjahr 2022 begonnen und können bereits im Jahr 2023 von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden.

Auch eine neue Tranche konventioneller MEB wurde aufgelegt, davon sind sechs MEB in der Umsetzung, darunter vier MEB Geistige Entwicklung (GE). Der erste neue MEB GE dieser Art ist kürzlich in der Schule am Mummelsoll in Marzahn-Hellersdorf in Nutzung gegangen.

Bis zum Jahresende 2022 werden bereits 80 Modulare Ergänzungsbauten zum Einsatz gekommen sein.

Die Musterraumprogramme für Grundschulen, Integrierte Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien für das Lernen im Lern- und Teamhausprinzip werden in folgenden Neubauten angewandt und umgesetzt:

Neubau von 3- und 4-zügigen Grundschulen durch SenSBW – BSO II

·  Grundschule Karower Chaussee, 13125 Berlin-Pankow, Karower Chaussee 97

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

Richtfest im Juni 2022 erfolgt.

·  Grundschule Conrad-Blenkle-Straße, 10407 Berlin-Pankow, Conrad-Blenkle-Str. 20

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

Richtfest im Juni 2022 erfolgt.

·  Grundschule Rennbahnstraße, 13086 Pankow, Rennbahnstr. 45

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

Baubeginn erfolgt.

·  Grundschule Naumburger Ring, 12627 Marzahn-Hellersdorf, Naumburger Ring 1,3,5

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

Baubeginn erfolgt.

·  Grundschule Schleizer Straße, 13055 Lichtenberg, Schleizer Str. 67

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

Baubeginn erfolgt.

·  Grundschule Blockdammweg, 10318 Lichtenberg, Blockdammweg 60-64, Ehrlichstr. 79

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

·  Grundschule Adalbertstraße, 10961 Mitte, Adalbertstr. 53

o   Abriss und Ersatzneubau Grundschule und Neubau Sporthalle;

·  Lina-Morgenstern-Schule (ehem. 02G16 Lenau-Grundschule, jetzt Gemeinschaftsschule), 10961 Kreuzberg, Nostitzstr. 60

o   Abbruch und Ersatzneubau Grundschule und Neubau Sporthalle;

·   Grundschule Reinickendorfer Straße, 13347 Mitte, Reinickendorfer Str. 60/61

o   Abbruch und Ersatzneubau Schule und Neubau Sporthalle;

·  Grundschule Fehrbelliner Tor, 13585 Spandau, Fehrbelliner Tor/ Hohenzollernring 64

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

·  Grundschule unter den Bäumen, 13129 Berlin, Alt-Blankenburg 26

o   Ergänzungsneubau Grundschule und Abbruch und Neubau Sporthalle;

·  Grundschule Elsenstraße, 12623 Marzahn-Hellersdorf, Elsenstr. 7-9

o   Abbruch und Ersatzneubau Grundschule mit Sporthalle;

·   Grundschule Koppelweg, 12347 Neukölln; Koppelweg 32,38, 50-54

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

·  Grundschule Hauptstraße, 13055 Lichtenberg, Hauptstr. 8-9,

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

·  Grundschule Lichterfelde Süd, 12207 Berlin,

  • Neubau Grundschule mit Sporthalle;

·  Grundschule Heinersdorfer Straße, 13129 Berlin, Heinersdorfer Str. 22

  • Neubau Grundschule mit Sporthalle;

·  Grundschule Rue Racine, 13469 Berlin, Rue Racine 7

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

·  Grundschule Stellingdamm-Güterbahnhof Köpenick-Nord, 12555 Berlin, Stellingdamm 15

  • Neubau Grundschule mit Sporthalle;

·  Grundschule Wiesen-/Weideweg, 13591 Spandau, Wiesen-/Weideweg

o   Neubau Grundschule mit Sporthalle;

Neue Holzmodulschulen durch SenSBW – BSO V a

·   Eine neue Tranche Holzmodulschulen wurde gemeinsam von SenBJF und SenSBW auf der Grundlage des Modells der Holzmodulschulen der BSO I entwickelt.

·  An folgenden Standorten entstehen die ersten fünf neuen Holzmodulschulen (HoComp)

o   Römerweg, (hinter HTW) 10318 Lichtenberg

o   Landsberger Straße/ Bisamstraße, 12623 Marzahn-Hellersdorf

o   Bruno-Baum-Straße 72, 12685 Marzahn-Hellersdorf

o   Haltonaer Straße 22, 12683 Marzahn-Hellersdorf

o   Kalker Straße/ Chorweiler Straße, 12524 Treptow-Köpenick

·  Zurzeit werden die Typen-EVU für die 3-zügigen Grundschulen und die 3-4 -zügigen Integrierten Sekundarschulen mit gymnasialer Oberstufe geprüft.

·  Am Standort Allee der Kosmonauten 22 hat am 25. August 2021 der Bau einer sechszügigen Integrierten Sekundarschule und eines vierzügigen Gymnasiums für das I. Quartal 2024 begonnen.

·  Weitere 10 Neubauschulen sind von der HOWOGE in der konkreten planerischen Vorbereitung.

Neubau von Holzmodulschulen durch die HOWOGE – BSO V b

· Holzmodulschulen sollen zukünftig auch durch die HOWOGE errichtet werden.

· Als Pilotvorhaben wurde die Grundschule Rosenfelder Ring in 10315 Lichtenberg ausgewählt.

· Zurzeit wird das Bedarfsprogramm für eine dreizügige Grundschule mit Sporthalle erarbeitet. Anschließend soll ein in kurzer Bauzeit realisierbarer Holzmodulbau entwickelt werden, der dann auch an weiteren Standorten zur Umsetzung gelangen kann.

Darüber hinaus sind folgende Maßnahmen der BSO I-Tranche zum Neubau von Schulen durch die SenSBW fertiggestellt, bzw. sind derzeit im Bau:

· Erweiterungsbau der Wolfgang-Borchert-Oberschule (Spandau). Eröffnung am 18. Februar 2022.

· Inklusive Schwerpunktschule (Goltz-Mertensstr., Spandau). Richtfest am 29. März 2022 erfolgt.

· Grundschule in der Pufendorfstraße (Friedrichshain-Kreuzberg). Eröffnung am 25. August 2022.

· Ersatzneubau der Heinrich-Böll-Oberschule (Spandau) sowie Neubau der Grundschule am Nordhafen/48. Grundschule Mitte. Beide werden am 2. September 2022 eröffnet.

Auch die Maßnahmen der BSO XI-Tranche, die von der SenSBW umgesetzt werden, gehen voran:

· Neubau Anna-Freud-Schule. Grundsteinlegung am 16. Mai 2022 erfolgt.

· Erweiterungsbau am Oberstufenzentrum Kraftfahrzeugtechnik. Eröffnung am 02. Juni 2022 erfolgt.

VII. Was ist neu zum Schuljahr 2022/2023

Neues Landesinstitut: Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie setzt weiter konsequent die Empfehlungen der Expertenkommission und des Qualitätsbeirates um. Deshalb wird nun die Gründung eines eigenen Landesinstituts für Aus-, Fort- und Weiterbildung intensiv vorbereitet. Auch die Aufgaben der zweiten und dritten Phase der Lehrkräftebildung, der Unterstützung der Schul- und Unterrichtsentwicklung und der Qualifizierung von Quereinsteigenden sollen hier an einem Ort zusammengeführt werden. Mit einem Experten, der die Gründung zusätzlich konzeptionell vorbereiten soll, ist die Senatsverwaltung bereits im Gespräch. Die Länder Berlin und Brandenburg sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Die Kündigung des Staatsvertrages zum Landesinstituts Schule und Medien (LISUM) erfolgt mit einem klaren Bekenntnis zu der gemeinsamen Bildungsregion Berlin-Brandenburg. Wichtige Elemente der gemeinsamen Bildungsregion wie beispielsweise das Gastschülerabkommen oder die Ferienregelung werden von der Kündigung des LISUM nicht berührt. Für die Rahmenlehrplanentwicklung, die Aufgabenentwicklung für gemeinsame zentrale Prüfungen und für die Entwicklung von Instrumenten zur Lernstandserhebung sollen Kooperationsvereinbarungen mit dem Land Brandenburg oder ggf. mit einem dem LISUM folgenden Brandenburger Landesinstitut getroffen werden. Darüber hinaus sind weitergehende Kooperationen geplant.

Qualitätsstandards für Ganztagsschule: Die Qualitätsstandards für die inklusive Berliner Ganztagsschule gelten seit dem 01.08.2022 als verbindliche Arbeitsgrundlage für alle Berliner Ganztagsschulen. Sie unterstützen die Qualitätssicherung der Ganztagsschule auf allen Ebenen des Bildungssystems und zeichnen sich dabei insbesondere durch ihre praxisnahen und einfach anzuwendenden Instrumente zur Analyse von Entwicklungsstand und -zielen aus. Mehr Informationen, das Erklärvideo und die fünf best practice-Videos sind verfügbar unter:
www.berlin.de/sen/bjf/go/ganztag

Keine Bedarfsprüfung mehr erforderlich: Für die ergänzende Förderung und Betreuung für Kinder in der Jahrgangsstufe 1 bis 6 an der offenen Ganztagsschule ist ab dem 01.08.2022 keine Bedarfsprüfung mehr erforderlich. Der Bedarf wird vom Jugendamt entsprechend des Antrags der Eltern festgestellt und beschieden. Zeitgleich wird für die Jahrgangsstufen 5 und 6 an offenen und gebundenen Ganztagsschulen die Trennung von Schulzeit und Ferienzeit in der ergänzenden Förderung und Betreuung aufgehoben. Analog zu den Jahrgangsstufen 1 bis 4 beinhaltet in 5 und 6 daher jedes Modul für die ergänzende Förderung und Betreuung auch die Ferienzeit. Auch das entlastet die Schulen.

Schulinspektion: Um die Schulen angesichts der besonderen Herausforderungen nicht weiter mit zusätzlichen Aufgaben zu belasten, hat sich Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse in einem intensiven Abwägungsprozess dafür entschieden, die Schulinspektion in diesem Schuljahr noch einmal auszusetzen.

Schultypisierung: Um für mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit zur sorgen, werden Berlins allgemeinbildende Schulen ab dem neuen Schuljahr 2022/2023 nach einem neuen Schulsozialindex kategorisiert. Bisher wurden Schulen nur anhand des Anteils von „Schülern und Schülerinnen nichtdeutscher Herkunftssprache“ eingeteilt, sowie nach dem Anteil an Schülerinnen und Schüler, deren Familien Transferleistungen wie Sozialhilfe beziehen. Jetzt sollen die Schulen auch anhand des Anteils der Schülerinnen und Schüler kategorisiert werden, die sonderpädagogische Förderung brauchen, und derer, die einen Jahrgang wiederholen. Außerdem wird die Personalversorgung der Schule mit einbezogen sowie der städtische Sozialraum, in dem sich die jeweilige Schule befindet. Ziel dieser Präzisierung, die die Berliner Schulen künftig in sieben Kategorien je nach struktureller Belastung einordnet, ist auch ein zielgerichteter Einsatz von Personal und Mittel. Zudem wird so ein fairer Vergleich ermöglicht.

Digitale Lernausgangslage 7 Englisch und Französisch: Neben dem Fach Deutsch wird neu für die Fächer Englisch und Französisch ab dem Schuljahr 2022/23 die Lernausgangslage 7 im Portal des Instituts für Schulqualität digital zur Verfügung gestellt. Die Module für die Kompetenzbereiche Hörverstehen und Leseverstehen stehen somit erstmalig ausschließlich als Online-Tests bereit. Die beiden weiteren Module (Schreiben und Sprachmittlung) sind vorerst weiterhin als paper & pencil Tests angelegt.

Kinderschutz: Ein Kinder- und Jugendschutzkonzept, welches der Vermeidung von Kindeswohlgefährdung, insbesondere durch sexuellen Missbrauch, Gewalt und Mobbing dient, wird durch die Schulen entwickelt und im Schulprogramm der Schulen verankert. Neben weiteren Qualifizierungsangeboten zu diesem Thema wird eine Handreichung für die Schulen in Kürze erscheinen.

Sport: Im Schuljahr 2022/23 werden die Schulschwimmzentren sukzessive auf 12 Standorte erweitert. Es ist geplant, die Schwimm-Intensivkurse im Schuljahr 2022/23 ebenfalls wieder in den Herbst-, Oster und Sommerferien durchzuführen. Dadurch werden insbesondere pandemiebedingte Rückstände beim Schwimmenlernen in der 3. Klasse aufgeholt. Die von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanzierten Schwimm-Intensivkurse sind sehr gut nachgefragt.

Mathe-Förderung: Die Anzahl der Plätze in den Projekten „Mathe wirksam fördern“ und „Mathe sicher können“ wurde erneut deutlich erhöht:  An „Mathe wirksam fördern“ beteiligen sich nun statt 80 Schulen 113 Schulen mit 223 Lehrkräften, am Projekt „Mathe sicher können“ sind es statt 60 nun 84 Schulen mit 163 Lehrkräften. Im Projekt „Mathe sicher können“ wird im Schuljahr 2022/23 zusätzlich zu den bereits angebotenen Modulen „Natürliche Zahlen“ und „Brüche“ das Modul „Sachrechnen“ eingeführt. Seit dem Beginn der Qualitätsoffensive 2020/21 haben sich 138 Schulen für eine Teilnahme am zweijährigen Projekt „Mathe sicher können“ entschieden und 143 Schulen für das Projekt „Mathe wirksam fördern“.

Beratungsangebote für Jugendliche: An den 13 SIBUZ´en sind Ansprechpersonen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt benannt worden, um die Beratungsqualität zu verbessern. Im Schuljahr 2022/23 wird zudem eine Infobroschüre bereitgestellt zur Klärung von relevanten Fragen im Schulkontext. Damit ist ein Beratungsangebot für trans-, inter- und nichtbinäre Kinder und Jugendliche verankert worden.

Rahmenlehrplan Erstsprachenunterricht: Zum Schuljahr 2022/23 ist nach einem Überarbeitungsprozess der neue Rahmenlehrplan Erstsprachenunterricht erschienen. Er bildet die verbindliche fachliche Grundlage für das zurzeit noch fakultative und zusätzliche Angebot des Erstsprachenunterrichts. Erstsprachenunterricht wurde im Schuljahr 2021/22 in sechs Sprachen (Türkisch, Arabisch, Kurdisch, Polnisch, Vietnamesisch, sowie beginnend Russisch) an insgesamt 109 Schulen für rund 3.450 Schülerinnen und Schüler erteilt. Er wird vorrangig an Grundschulen unterrichtet, ein Aufwuchs in die weiterführenden Schulen hat begonnen. Gemäß Konzept zur Förderung der Mehrsprachigkeit und Schulgesetz werden erweiterte Möglichkeiten zur Anerkennung als 2. oder 3. Fremdsprache geprüft und entsprechende Änderungen der Verordnungen vorbereitet. Für das Schuljahr 2022/23 ist eine weitere Ausweitung nach Sprachen und Standorten vorgesehen, geplant ist Erstsprachenunterricht an 136 Schulen. Ein Erstsprachenunterrichtsangebot Ukrainisch wird intensiv vorbereitet.

Jugendberufsagentur Berlin: Das überarbeitete „Landeskonzept Berufliche Orientierung“ wird vorgestellt.In der Jahrgangsstufe 7 wird die Berufswahlapp zur Unterstützung der individuellen beruflichen Orientierung flächendeckend eingeführt. DieBerufsberatung im Rahmen der Jugendberufsagentur Berlin berät regelhaft an allgemeinbildenden Schulen und an regionalen Standorten der Jugendberufsagentur zum Übergang Schule –  Beruf.

Schulversuche: 17 Schulen und eine Einrichtung des zweiten Bildungswegs im Land Berlin nehmen am Schulversuch „Hybride Formen des Lehrens und Lernens“ teil. Das Ziel des Schulversuchs besteht darin, Schulen auch über die Pandemie hinaus darin zu unterstützen, digitale Medien und Tools didaktisch nachhaltig in schulisches Lernen zu integrieren. Dabei geht es auch um Freiräume für alternative Lernstrukturen und -settings. Zudem soll der Schulversuch Blending4Futures – hybrides Lehren und Lernen in der schulischen beruflichen Bildung ab Februar 2023 beginnen.

VIII. Daten für das Schuljahr 2022/23 (Stand: 15.07.2022)

I. Schülerinnen und Schüler 2022/23 (in Klammern der IST-Wert aus 2021/22)

Schulanfängerinnen und -anfänger
an den allgemeinbildenden Schulen (öfftl./priv.): 37.030 (35.660)

Schülerinnen und Schüler
an den allgemeinbildenden Schulen (öfftl./priv.): 383.290 (376.478)

Schülerinnen und Schüler
an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen: 342.810 (336.633)

Schülerinnen und Schüler
an den beruflichen Schulen (öfftl./priv.): 81.630 (82.164)

Schülerinnen und Schüler
an den öffentlichen beruflichen Schulen: 64.840 (64.887)

II. Personal 2022/23 (in Klammern der IST-Wert aus 2021/22)

Bedarf Lehrkräfte in VZE (öfftl.)    31.971 (31.552)

Aktive Lehrkräfte in Personen (öfftl.) rund 34.000 (33.988)

Referendare in Personen (ohne berufsbegleitend) rund 1.200 (1.247)

Bedarf Erzieherinnen und Erzieher (öfftl. in VZE) 5.120 (4.976)

Bedarf Erzieherinnen und Erzieher (freie Träger in VZE) 2.913 (2.849)

Schulen im Schuljahr 2022/2023    2021/2022
Zählung nach Organisationseinheit.

Öffentliche Schulen: 700     692

Grundschulen: 373     368

Integrierte Sekundarschulen: 103     101

Gemeinschaftsschulen: 24    24

Gymnasien:  91       91

Schulen mit sonderpädagogischem
Förderschwerpunkt:  53    52

Berufliche Schulen: 44   45

Zweiter Bildungsweg: 12   11

Schulen in freier Trägerschaft: 343    346

Grundschulen: 53   49

Integrierte Sekundarschulen: 28   28

Gemeinschaftsschulen:  19 18

Freie Waldorfschulen: 12   12

Gymnasien: 14    13

Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt: 8     9

Berufliche Schulen:  78       77

Ergänzungsschulen: 131  141

Aktuell (Juni 2022) wurden 8.338 Schülerinnen und Schüler in 687 Willkommensklassen beschult, darunter waren am 30. Juni 2022 genau 2.911 Schutzsuchende aus der Ukraine in 159 Willkommensklassen.

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