Marzahn-Hellersdorf

APRIL, APRIL! “Meine U5 – Halt auf Wunsch” – EU startet landesweites Berliner Pilotprojekt in Berlin-Hellersdorf

Sehr geehrte Leser, das war natürlich nur ein Aprilscherz, vielen Dank für die Resonanz dazu. 😂

Nachdem der Haustürservice der Bus-Nachtlinie N5 seit 13. Dezember 2020 wieder eingeführt wurde und nach wie vor sehr gut angenommen wird, die Berliner Woche berichtete, sollen ab 1.7.2021 auch die Fahrgäste der U-Bahnlinie U5 davon profitieren. Der Haustürservice wird auf die U-Bahn ausgeweitet. Der Haustürservice erlaubt es auch außerhalb regulärer Haltestellen auszusteigen. Dieses Angebot soll sich insbesondere gegen Ein-Person-Familien richten, die allein am Abend nach Hause fahren müssen. Der Abschnitt der U-Bahnlinie 5 zwischen Biesdorf Süd und Hönow wurde berlinweit als Pilotprojekt auserwählt, am 31.12.2021 soll das Projekt “Meine U5 – Halt auf Wunsch” ausgewertet und möglicherweise auf ganz Berlin ausgeweitet werden, berichtete die U-Bahngesellschaft in der “Deine U-Bahn-Digital”-Pressekonferenz.

Anstoss gab ein Zeitungsartikels im vergangenen Jahr 2020, damit reagierte die Berliner U-Bahngesellschaft auf eine große Anzahl an Beschwerdebriefe. Sehr viele Stamm-Fahrgäste der U5 beschwerten sich darüber, dass der Nachtbus N5 in Hellersdorf Fahrgäste seit dem 13. Dezember 2020 zwischen den Haltestellen aussteigen lassen kann und sie mit der U-Bahn immer bis zur nächsten Haltestelle fahren müssen, da die Abstände zwischen den Bahnhöfen zu weit sind. Das finden viele ungerecht. Beschwerdebriefe brachte die Post zwar aus ganz Berlin, aber die meisten stammten aus Hellersdorf. Statistisch gesehen leben hier die meisten U-Bahnfahrgäste.

Der erste mobile Ausstieg zwischen den U-Bahnhöfen Kaulsdorf Nord und U Kienberg – ©️ Marzahn-Hellersdorf.com

Safety first in the dark Night” dachte sich die U-Bahngesellschaft. Der Kundendienstgedanke der in Berlin durchaus beliebten U-Bahngesellschaft veranlasste ein Umdenken in einer modernen Zeit in der, der Kunde König ist. “Man will vorhandene Infrastruktur nutzen und Kapazitäten ausbauen” , heißt es von Britta von der Leine, die seit Anfang des Jahres die neue Pressesprecherin der U-Bahngesellschaft ist. Für die spontanen Zwischenstopps sollen in den unterirdischen Bereichen die Tunnelzugänge genutzt werden, die sowieso schon als Notausgänge vorhanden sind. Für die Zwischenstopps außerhalb der Tunnelanlagen sollen auf ungefähr halber Strecke provisorische Holzstege mit Geländer einen Ausstieg nur an der ersten Tür in Fahrtrichtung ermöglichen. Sollte sich das Pilotprojekt etablieren, soll im kommenden Jahr 2022 ein Steg mit Geländer aus Edelstahl und Informationstafel gebaut werden, vermutlicherweise nach der Fahrpreiserhöhung. Solide bauen für die Zukunft.

Ein bereits ausgemusterter Bus mit Haltewunschknöpfen

Kapazitäten aus noch vorhandenen “Haltewunsch-Knöpfen” von ausgemusterten alten Bussen sollen an der ersten U-Bahn-Tür installiert werden. Drückt der U-Bahn-Fahrgast drauf, leuchet beim Fahrer vorn ein gelbes Led-Lämpchen auf und signalisiert dem Fahrer einen Zwischenstopp am Steg. Was in der Theorie erstmal ganz komisch klingt, wurde bereits über Wochen von der Initiative “Friday for U-Bahn” in der Praxis zwischen U-Bahnhof Hellersdorf und Kaulsdorf Nord erprobt. In Kaulsdorf Nord wurde dafür der Steg auf dem Pausengleis genutzt. Siehe Titelbild.

Das Pilotprojekt wird auf dem U-Bahngroßprofil gestartet und kann nach aktueller Sachlage auf das gesamte Großprofil ausgeweitet werden. Das U-Bahnkleinprofil kann wegen der kurzen Ausstiegskante aktuell nicht bedient werden. Die U-Bahngesellschaft will noch im April eine Broschüre veröffentlichen, wo alle möglichen Zwischenstopps eingezeichnet sind, sodass die Fahrgäste ihren Nachhauseweg planen können.

Das Angebot startet am 1.7.2021 und läuft zunächst bis zum 31.12.2021. Der Service wird in der Zeit von 22.00-4.00 Uhr angeboten. Das Thema ist dieses Jahr offiziell nicht zum Wahlkampf zugelassen, da das Pilotprojekt auf Initiative von Anwohnern des Bezirks ins Leben gerufen wurde. Finanziert wird dieses Pilotprojekt aus der aktuellen Fahrpreiserhöhung. Die S-Bahn hatte einen ähnlichen Service in Planung, der allerdings auf das kommende Jahr vertagt wurde, da die Aufrüstung mit LED-Laternen zwischen den Bahnhöfen zu kostspielig wäre.

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