In der vergangenen Nacht kam es in Hellersdorf zu einer wilden Verfolgungsfahrt mit mehreren Funkwagen der Polizei Berlin und Brandenburg. Zwei Festnahmen und die Sicherstellung einer weißen Substanz in Mikroreagenzgläser waren die Folge.
Den Einsatzkräften der Polizei Brandenburg fiel während ihrer nächtlichen Streifenfahrt auf der Landsberger Chaussee, der Landesgrenze zwischen Ahrensfelde (Barnim) und Marzahn-Hellersdorf, ein VW Golf mit vier Männern auf. Auf dem Parkplatz des Kaufparks Eiche wollten die Polizisten den Fahrer und die Insassen in dem Fahrzeug kontrollieren, welcher zunächst den Anhaltesignalen der Polizei folgte und sich dann entschloss zu flüchten.
Verfolgungsfahrt durch den Bezirk
Eine halsbrecherische Verfolgungsfahrt begann. Die Brandenburger Polizisten forderten Unterstützungskräfte an und Berliner Streifenwagen eilten zur Hilfe. Der Golf-Fahrer flüchtete mit seinen drei Insassen zunächst ohne Licht, mit überhöhter Geschwindigkeit und ohne Rücksicht auf Verkehrsregeln über die Alte Hellersdorfer Straße über rote Ampeln durch die Nacht. An der Ecke Alte Hellersdorfer Straße/Hellersdorfer Straße (IGA-Parkplatz) rammte der Flüchtende einen an der Ampel wartenden Funkwagen der Polizei und fuhr dabei zeitweise im Gegenverkehr.
Verfolgungsfahrt endet in Sackgasse
Die Verfolgungsfahrt zog sich einmal “Rund durch Hellersdorf-Nord” über die Stendaler Straße, Tangermünder Straße Alte Hellersdorfer Straße und wieder zurück. Am U-Bahnhof Hellersdorf fuhr der Flüchtende über die Janusz-Korczak-Straße und am Kokoschkaplatz in die Nelly-Sachs-Straße, wo sich die Alice-Salomon-Hochschule befindet. Dort endete die Fahrt in einer Sackgasse. Daraufhin konnten zwei der vier Personen aus dem Fahrzeug flüchten. Für den Fahrer und einen Mitfahrer klickten die Handschellen – Festnahme!
Festnahmen mit Pfefferspray und Diensthundeführer
Dabei kam auch Pfefferspray durch die Polizei zum Einsatz, wodurch eine Polizistin und der Fahrer des VW Augenreizungen erlitt. Eine Rettungswagenbesatzung der Berliner Feuerwehr eilte zur Einsatzstelle und behandelte die Verletzten ambulant vor Ort. Bei einer anschließenden Untersuchung des Fahrzeugs und beim Blick in die Taschen der beiden Männer stellte sich der Grund der Flucht vor der Polizei heraus. Ein Diensthundeführer war zur Unterstützung im Einsatz.
Kennzeichen und Fahrzeug waren gestohlen
Am Fahrzeug angebracht und im Kofferraum befanden sich mehrere unterschiedliche Kennzeichentafeln, welche sichergestellt wurden. Wie sich herausstellte, waren diese alle gestohlen und bereits entstempelt. Insgesamt handelte es sich um Kennzeichenpaare von drei verschiedenen Fahrzeugen. Das Fahrzeug war als gestohlen gemeldet. Der Fahrer konnte keinen Führerschein vorlegen. Außerdem stellten die Berliner und Brandenburger Polizisten mehrere Mikroreagenzgläser mit einer weißen Substanz sicher, deren genaue Zusammensetzung zum Zeitpunkt noch ungeklärt war. Nach intensiven Ermittlungen vor Ort wurde der Mitfahrer entlassen. Der Fahrer musste zur Gefangenensammelstelle, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde. An dem Einsatz waren sieben Einsatzwagen der Polizei beteiligt.
Strafanzeigen
Die weiteren Ermittlungen wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, des illegalen Kraftfahrzeugrennens, der Verkehrsunfallflucht sowie des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr übernimmt ein Fachkommissariat für Verkehrsdelikte. Das gestohlene Auto wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sichergestellt.