Die Spürnasen der Polizei Berlin haben sich am Freitagabend an die Fährte eines Umweltsünders geheftet, nachdem Augenzeugen der Polizei ein Fahrzeug meldeten, welches “fließend” Dieselkraftstoff verlor und hatten Erfolg, nachdem sie einer drei Kilometer langen Dieselspur im Zickzack durch Biesdorf gefolgt waren und den mutmaßlichen Verursacher dieser Umweltschweinerei namentlich machen konnten.
Gegen 21.30 Uhr beobachteten Augenzeugen in der Oberfeldstraße Ecke Roßlauer Straße einen VW Passat älteres Baujahr mit auslaufendem Dieselkraftstoff fahren. Ob der Fahrer von dem Leck am Fahrzeug wusste ist nicht bekannt. Die Passanten alarmierten die Polizei und konnten sich Teile des Kennzeichens merken sowie das vollständige Fabrikat. Die anschließende (Weiter-)Fahrt war jedenfalls ohne nachvollziehbare Orientierung quer durch Biesdorf.
Die Polizei konnte die Zickzack-Fahrt durch Biesdorf gut folgen. Die Dieselspur beginnt auf der Oberfeldstraße auf Höhe Rapsweg. Von dort führt sie nach links in die Roßlauer Straße, wo Augenzeugen das Fahrzeug der Polizei gegen 21.30 Uhr meldeten. An der Kreuzung Roßlauer Straße / Hafersteig stießen die Polizisten auf eine besonders große Dieselpfütze, die das Fahrzeug verloren hat. Am Hafersteig ging es rechts in eine Sackgasse und endete nach rund 50m am Wendehammer, hier wendete das Fahrzeug in einem Zug, wie die Dieselspur verläuft und fuhr zurück zur Roßlauer Straße.
Am S-Bhf Biesdorf wendete der Passat in der Kurve zum Bahnhof in zwei Zügen, wie die Dieselspur deutlich zeigt und fuhr die Oberfeldstraße bis zum Bentschener Weg zurück, wo er nach links in Richtung Märkische Allee abbog. Die Sprit-Tour ging dann nach links auf die Märkische Allee in Richtung B1. Zunächst auf der rechten Spur und kurz vorm Rechtsabbieger nach links rüber auf die Geradeausspur Richtung Alt-Biesdorf über die Brücke und gleich die nächste Einfahrt rechts in die Lötschbergstraße rein, anschließend links in die Weißenhöher Straße.
Mittlerweile nur noch “wenig kleckernd” bog der Fahrer mit dem Passat rechts in den Grabensprung ab. Hier war der Dieseltank vermutlicherweise fast leer und das Fahrzeug stotterte möglicherweise schon, denn hier fand die Polizei am linken Fahrbahnrand vor einer Einfahrt, wo das Fahrzeug kurz ranfuhr, ebenfalls letzte Dieselspuren – von hier kämpfte sich der Passatfahrer vermutlicherweise mit den verbleibenden letzten Tropfen Kraftstoff 20 m weiter in eine seitliche Parklücke, wo der Motor wahrscheinlich gänzlich den Dienst quittierte. Der Fahrer konnte am Abstellort nicht festgestellt werden.
Die Polizei konnte in dem verschlossenen Fahrzeug auf dem Beifahrersitz Fahrzeugschlüssel feststellen, ob es sich dabei um die vom Fahrer genutzten Fahrzeugschlüssel handelt oder um das zweite Paar Schlüssel ist bisher nicht bekannt. Eine Abfrage des Kennzeichens führte zumindest zur Namhaftmachung eines Mannes, der sich nun auf die Rechnung der Berliner Feuerwehr freuen darf. Die Dieselspur erstreckt sich auf eine Länge von rund drei Km. Die Feuerwehr streute die rutschigen Dieselspuren ab.
Auslaufender Dieselkraftstoff ist für andere Verkehrsteilnehmer brandgefährlich, da er auf der Straße einen schmierig-rutschigen Film hinterlässt. Insbesondere Zweiradfahrer sind durch wegrutschen gefährdet. Scherwiegende Verkehrsunfälle sind vorprogrammiert.
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