Marzahn-Hellersdorf

“Hund beißt Zeh von 28-jährigen Mann ab” – Amtstierärztliche Begutachtung von “Bumet” liegt vor

Zu einem außerordentlich ungewöhnlichen Rettungseinsatz kam es am Montagabend (27.12.2021) in Hellersdorf, bei dem ein 28-jähriger Mann in einer Wohnung von einem Hund angegriffen und schwer verletzt wurde. Berlin-Doku.de und Marzahn-Hellersdorf LIVE haben darüber berichtet.

Am 27. Dezember 2021, gegen 22.55 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Polizei und der Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr zu einem verletzten Mann in die Ernst-Bloch-Straße am Cecilienplatz in Kaulsdorf Nord alarmiert. Den Schilderungen von Zeugen und der Polizei Berlin nach, soll sich der Hund an einen mit fünf Personen besetzten Essenstisch gesetzt haben, von dem der Hund von einem der Besucher aus der geselligen Runde weggestoßen worden sein soll. Daraufhin reagierte der Hund und biß dem 28-jährigen Besucher in die Wange. Der Angegriffene flüchtete sich nach dem Angriff ins Badezimmer, wo er kurz darauf wieder auf den Hund traf und hat ihn mit dem Fuß getreten hat. Daraufhin wurde der Mann erneut von dem Hund angegriffen. Diesesmal bis er ihm in den Fuß und riß ihm dabei den großen Zeh ab.

https://marzahn-hellersdorf.com/2021/12/28/hund-attackiert-einen-mann-und-beisst-ihm-ein-zeh-ab-ernst-bloch-strasse/

Zu diesem spektakulären und nicht alltäglichen Einsatz rückten zivile Einsatzkräfte der Polizei an, ein Rettungswagen, mehrere Funkwagen, ein Notarzt und zwei Diensthundeführer der Polizei.

Während die Rettungskräfte und ein Notarzt den schwerverletzten Mann versorgten, kümmerten sich die Diensthundeführer um den Hund und konnten diesen soweit beruhigen, dass der nun beschlagnahmte Hund mit einem Maulkorb und Leine abgeführt werden konnte.

Der 28-Jährige wurde nach Versorgung seiner Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Der Zeh wurde nach letzten Erkenntnissen wahrscheinlich vom Hund verspeist, denn der Zeh ist bis heute nicht auffindbar.

Fotos: Die Rettungskräfte in der Ernst-Bloch-Straße in Hellersdorf ©️ Marzahn-Hellersdorf.com

Nachdem der Hund am 27. Dezember von der Polizei beschlagnahmt wurde, fand in den sozialen Medien ein reger Gedankenaustausch zum Hergang des Geschehens statt. Sogar eine Petition wurde gestartet, damit der Hund vor dem sicheren Tod gerettet werden soll. Der Hund soll laut den Informationen vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf “Bumet” heißen. Die Petition hat mittlerweile über 3.470 Unterschriften erhalten. Ganz unabhängig von dieser Petition ist das Ergebnis des amsttierärztlichen Gutachten zu diesem Vorfall ausgegangen und entschieden worden. Diese Petition hat oder hätte für das Ergebnis der Begutachtung keine Auswirkung gehabt, dennoch zeigt solch eine Petition den Zusammenhalt einer Interessengemeinschaft.

Screenshot Petition Change.org

Nach einem Vorfall, wie er in der Ernst-Bloch-Straße geschehen ist, müssen anschließend einige Fragen geklärt werden, insbesondere zum Hergang des Angriffs. Primär wird das Verhalten des Tieres begutachtet.

Seit dem 27. Dezember sind bis heute Fragen offen geblieben.

Der Hund wurde amtstierärztlich Begutachtet

Am 4. Januar 2022 erfolgte eine amtstierärztliche Begutachtung des Mischlingshundes “Bumet” in der Amtlichen Tiersammelstelle Berlin. Der 7 Jahre alte Rüde hatte am 27. Dezember 2021 gegen 23.30 Uhr in einer Privatwohnung in der Ernst-Bloch-Str. einen Besucher durch Biss schwer verletzt. “Bumet” war zum Zeitpunkt der Begutachtung sehr aufgeregt, überaus aktiv, wirkte auch unerzogen, aber in keinster Weise gegenüber dem betreuenden Personal aggressiv. Fütterung, Pflege und Umgang mit dem Tier war kein Problem. Die Hergangsschilderung des Zwischenfalls lässt vielmehr den Schluss zu, dass der Hund arttypisch reagiert hat. Der Verletzte hat den Hund zwei Mal durch körperliche Gewalteinwirkung in Ausnahmesituationen versetzt und derart provoziert, dass die schließlich eingetretene Reaktion des Hundes geradezu voraussehbar war. Der Geschädigte hat sich durch sein nicht nachvollziehbares Fehlverhalten die beiden Bissverletzungen selbst zuzuschreiben. Hergangsablauf und Begutachtung führen zu dem Ergebnis, dass “Bumet” weiter in der amtlichen Sicherstellung verbleibt, da die Eigentumsverhältnisse am Tier bisher nicht geklärt werden konnten. Es wird kein Grund zu einer Maßregelung des Hundes oder gar zur Tötung des Tieres gesehen, teilt das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf auf unsere Anfrage mit.

Bumet hat demnach mit keinerlei Konsequenzen zu rechnen. Nach wie vor hat sich keiner der Beteiligten als Eigentümer von Bumet bekannt.

Berliner Hunderegister seit 2022

Seit 1. Januar 2022 gilt in in Berlin das Hunderegister.

So können mit Hilfe des Hunderegisters künftig Hunde leichter identifiziert sowie Halterinnen und Halter ermittelt werden. Auf diese Weise lassen sich etwa die Besitzerinnen und Besitzer von aufgefundenen und nur scheinbar halterlosen Hunden schnell feststellen. Mit dem Register sind künftig auch statistische Auswertungen zur Gefährlichkeit bestimmter Rassen oder Kreuzungen möglich.

https://marzahn-hellersdorf.com/2022/01/02/neues-register-vereinfacht-identifizierung-aufgefundener-hunde/

Seit dem 1. Januar 2022 sind alle Personen, die in Berlin dauerhaft einen Hund halten, nach dem Berliner Hundegesetz verpflichtet, das Tier in dem zentralen Register anzumelden (Link: siehe unten). Hat die Hundehaltung bereits vor dem Inkrafttreten des Registers am 1.01.2022 begonnen, gilt eine Übergangsfrist von sechs Monaten: Halter müssen ihre Hunde dann spätestens bis zum 1.07.2022 im Register eintragen lassen.

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