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Hamsterkäufe in Marzahn-Hellersdorf – die Versorgung ist gesichert

In den Discountern in Marzahn-Hellersdorf leeren sich wiederholt die Regale in einer altbekannten Warenabteilung – das Toilettenpapier. Seit dieser Woche steigen die Infektionszahlen, die Politik hält bei anhaltenden und nicht sinkenden Infektionszahlen einen zweiten Lock-Down für unausweichlich.

Aktuell steigen die Infektionszahlen wieder an, die Bevölkerung ist besorgt und fürchtet augenscheinlich einen weiteren Lock-Down. Spürbar ist das in der Abteilung für Toilettenpapier. In einigen Discountern in Marzahn-Hellersdorf waren in unterschiedlichen Discountern die Regale vom Toilettenpapier leerer, als sonst. Auch Milch und Eier waren in vereinzelten Filialen fast ausverkauft. Dieses Phänomen kennen wir bereits aus der Anfangszeit der Corona-Pandemie im Frühjahr. Meist werden die billigen Produkte gehamstert.

Die meistverkauften Produkte aus dem Frühjahr waren: Konserven, Reis, Nudeln, Mehl, Hefe und ganz vorn Toilettenpapier.

Eine Edeka-Filiale in Wuppertal hat dazu einen eigenen Spot gedreht.

https://twitter.com/EdekaEsslinger/status/1316703348838498306

Marzahn-Hellersdorf LIVE hakte bei zwei Discountern im Bezirk nach. Auf Anfrage erhielten wir die Information, dass es aktuell eine erhöhte Nachfrage gibt, einige Regale lichten sich vermehrt, aber die Discounter haben die Nachfrage des Angebots ganz gut im Auge. Sollte also ein erhöhter Abverkauf von Waren des täglichen Bedarfs stattfinden, so können die Discounter innerhalb kürzester Zeit reagieren, sodass Engpässe, wie sie im Frühjahr zu Beginn der Corona-Pandemie über mehrere Tage anhielten, nicht mehr eintreten können. Die Lager sind gut gefüllt mit Toilettenpapier und weiteren Waren des täglichen Bedarfs.

Es ist zwar nicht auszuschließen, dass die Hamsterkäufer in den kommenden Tagen wieder die Regale leeren, allerdings kann es auch sein, dass die gemeisterten Versorgungsengpässe aus dem Frühjahr den Menschen die Verunsicherung genommen haben und diese nun auf die Verfügbarkeit der Waren vertrauen.

Warum löst der Coronavirus Hamsterkäufe aus?

Psychologen haben dieses Phänomen “Hamsterkauf” bereits häufiger erklärt, es ist sehr einfach und plausibel erklärt. Solange jeder Mensch normal einkauft, gibt es kein Mangel. Sobald jemand beginnt große Vorräte zu kaufen um diese zu Hause zu horten, gerät das ganze System in ein Ungleichgewicht. Wenn dann darauffolgend immer mehr Menschen das gleiche tun, dann verschlimmert sich die Situation augenblicklich. Das ist die Strategie, dem zu folgen, was andere tun, um zu überleben. Das bedeutet, wer nicht mitmacht, steht möglicherweise anschließend selbst mit leerem Korb da. Hier ist das ausgeklügelte Warenwirtschaftstalent der Discounter gefragt. Dieses müssen dann das Kaufverhalten der Kunden analysieren, erkennen und innerhalb kürzester Zeit reagieren. Dieses Warenwirtschaftssystem funktioniert bei den Discountern aktuell ganz gut und ist oftmals direkt mit den Filialen verknüpft. Man kann dieses Verhalten als egoistisch einstufen, allerdings entstammt die Sicherung unseres Überlebens einer Zeit, in der es noch lange keine Discounter und somit spontane Verfügbarkeiten von Lebensmitteln gab.

Foto ©️ Marzahn-Hellersdorf LIVE 16.10.2020

Wie schützt Toilettenpapier vor dem Coronavirus?

Der Coronavirus löst keinen Brechdurchfall aus oder kann besser vor dem Virus schützen. Das Kaufverhalten rührt woanders her. In einer schwierigen, herausfordernden Lebenssituation, wie die Corona-Pandemie stehen die Menschen dieser Situation hilflos gegenüber und wollen für die Sicherheit ihrer Familie sorgen, sie wollen etwas tun, was günstig ist und was haltbar ist und was sie zudem sowieso irgendwann brauchen, also kaufen sie Toilettenpapier. Das kann aber auch damit zusammenhängen, dass sich Menschen vor dem in Virus ekeln, so die Psychologen. Toilettenpapier gilt bei vielen Menschen mittlerweile als “Symbol der Sicherheit”, zusätzlich und selbstverständlich auch als Hygieneartikel. Das viele Händewaschen und desinfizieren gehört dazu. Ein anderer viel nützlicher Waren-Faktor zum Überleben wäre der Kauf von unzähligen Konserven. Das wären dann zum einen sehr hohe Investitionen, die nicht getätigt werden können (Dose ca. 1.99€) und zum anderen zu schade, um die Dosen dann doch irgendwann wegzuschmeißen, weil diese dann möglicherweise nicht mehr gegessen werden können. Das ist also eine reine Kopfsache.

Aktuell gibt es tatsächlich keinen Anlass dazu, seine Haushaltskammer mit Monatsvorräte zu füllen.

Titelbild: Discounterregal in gewohnter Füllmenge ©️ Marzahn-Hellersdorf LIVE

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