Marzahn-Hellersdorf

Silvesterbilanz Marzahn-Hellersdorf – zwei alkoholbedingte Verkehrsunfälle

In das neue Jahr 2022 mussten viele Marzahner-Hellersdorfer ohne das gewohnte Feuerwerk rutschen. Zum zweiten Mal in Folge wurde der Feuerwerksverkauf in Deutschland verboten. Das Zünden war jedoch erlaubt. Das nutzen viele und machten einen Ausflug ins Nachbarland Polen. Die polnischen Feuerwerksverkäufer profitierten davon, so konnten die deutschen Kunden vorab ihr gewünschtes Sortiment des in Deutschland legalen Feuerwerks auf der Webseite der Händler zusammenstellen lassen und mussten anschließend nur noch nach Polen fahren, um das bis zu 50 Kg zulässige Feuerwerk der Klassen F1 und F2 abzuholen, bis zu vier Stangen Zigaretten pro Person sowie 20 Liter Benzin im Reserve-Kanister vervollständigen den Kurzbesuch bei den Nachbarn in Polen. In Marzahn-Hellersdorf hörte man dieses Jahr deutlich kräftigeres Feuerwerk, dafür aber auch weniger. Die Einsätze der Polizei und Feuerwehr stellen eine durchschnittliche Einsatznacht dar. Lediglich Brandeinsätze waren deutlich weniger, als im letzten Jahr, wie die Einsatzstatistik der Feuerwehr zeigt. Insgesamt fuhr die Feuerwehr mit 1.026 Einsätzen ein Drittel weniger Einsätze, als im Vorjahr.

Neben ganz klassischen Rettungsdiensteinsätzen hatte die Berliner Feuerwehr und Polizei auch einige brisante Einsätze zu bewältigen. Einige von diesen Einsätzen haben wir in unserem Beitrag zusammengetragen.

In der Ernst-Bloch-Straße in Kaulsdorf Nord brach gegen 21.20 Uhr in einer Wohnung ein Brand aus. Ersten Informationen zufolge soll es in der 5. Etage des Mehrfamilienhauses gebrannt haben. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Das Treppenhaus wurde mit einem Drucklüfter gelüftet. Bei diesem Brand wurden keine Personen verletzt.

Fotos: Der Brand in der Ernst-Bloch-Straße konnte schnell gelöscht werden – nur Sachschaden. ©️ Marzahn-Hellersdorf.com

Gegen 22.20 Uhr ist auf dem Schulgelände der Caspar-David-Friedrich Schule in der Alten Hellersdorfer Straße ein Holzschuppen in Brand geraten, die Feuerwehr war schnell vor Ort und konnte Schlimmeres verhindern. Es entstand Sachschaden.

Die Feuerwehr konnte den Holzschuppen in der Caspar-David-Friedrich Schule schnell löschen – ©️ Dennis Lloyd Brätsch

Zu einem feigen Angriff mit Polenböller kam es am Silvesterabend, gegen 22.50 Uhr, in der Vulkanstraße in Lichtenberg. Hier wurden Brandbekämpfer während Löschmaßnahmen mit illegalem Feuerwerk beworfen. Es konnten drei tatverdächtige Männer ( 34, 35, 42) festgestellt werden, die ganze Story mit Bildern hat Berlin-Doku für euch zusammengetragen.

Brandbekämpfer löschten in der Vulkanstraße einen Brand – ©️ Dominik Totaro

In der Marzahner Straße in Alt-Hohenschönhausen  entdeckten Polizeieinsatzkräfte, gegen kurz nach Mitternacht im Rahmen eines Einsatzes wegen einer ausgelösten Brandmeldeanlage eine illegale Musikveranstaltung, an der rund 500 Personen teilnahmen. Beim Eintreffen der Polizei flüchtete ein Großteil der Feiernden. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde über ein soziales Netzwerk zur Teilnahme an der Veranstaltung aufgerufen. Die Einsatzkräfte beschlagnahmten die Musikanlage und leiteten Ermittlungsverfahren wegen der Durchführung einer illegalen Musikveranstaltung und wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs ein. Vor Ort gab sich ein 30-Jähriger als Verantwortlicher zu erkennen, der die Veranstaltung mit weiteren Personen geplant haben will. Die Berliner Feuerwehr konnte ohne Tätigkeit wieder abrücken.

Gegen 0.40 Uhr wurden die Rettungskräfte der Berliner Feuerwehr zu einem Böllerunfall gerufen. In der Zossener Straße hantierte ein Mann mutmaßlich mit illegalem Feuerwerk und verletzte sich dabei an der Hand. Die Verletzungen an der Hand haben sich die Handchirurgen im Unfallkrankenhaus Berlin angesehen.

Zu einem Böllerunfall eilten die Rettungskräfte der Berliner Feuerwehr in die Zossener Straße – ©️ Dominik Totaro

Gegen 1.20 Uhr verunfallte ein Pkw-Fahrer in der Klingenthaler Straße in Hellersdorf. Hierbei krachte der stark alkoholisierte Fahrer gegen einen parkenden Transporter und schob diesen gegen zwei weitere Fahrzeuge – hoher Sachschaden. Der Fahrer wurde festgenommen, wie Blaulichtreport Berlin-City in einem Beitrag berichtet.

Der alkoholisierte Fahrer des Unfallautos wurde von der Polizei in der Klingenthaler Straße festgenommen – ©️ Dominik Totaro

Fotos: Verkehrsunfall Klingenthaler Straße – ©️ John Boutin

Um 2.00 Uhr wurden die Rettungskräfte der Berliner Feuerwehr zu einem verunfallten Pkw alarmiert. In der Stendaler Straße benahm sich ein rotzbesoffener Hyundai-Fahrer wie die Axt im Walde und nötigte zunächst einen Golf-Fahrer, rammte ihn und fuhr anschließend mit seinem Pkw über einen Grünstreifen gegen einen Baum. Der alkoholisierte Mann flüchtete zunächst vom Unfallort, konnte aber durch einschreitende Zeugen in ein Gebüsch geschubst werden und dort bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Das nicht zugelassene Auto musste mit besonders aufwendigen Maßnahmen geborgen werden. Der festgenomme Mann wurde anschließend mit Handfesseln (Siehe Foto) in einem Rettungswagen versorgt. Ein Atemalkoholwert von 2,16 Promille wurde vor Ort gepustet. Die ganze Story lest ihr bei Berlin-Doku.

Der alkoholisierte Mann konnte aufgrund einschreitender Zeugen in einem Gebüsch bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten und an der Flucht vom Tatort gehindert werden – ©️ John Boutin
Der alkoholisierte Hyundaifahrer wird in einem Rettungswagen der Berliner Feuerwehr versorgt – ©️ Dominik Totaro
Runter vom Gas

Ein Fahrzeug stand gegen 2 Uhr in der Adolfstraße in Kaulsdorf in Flammen. Dort war für die Dauer der Löscharbeiten der Feuerwehr die Straße für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Schaut doch mal in unserer Berliner Blaulicht-Telegram-Gruppe vorbei und seid topaktuell über aktuelle Blaulichteinsätze informiert oder teilt selber Einsätze mit: www.t.me/blaulichttickerberlin 🚨🚔🔥🚒

Die Berliner Feuerwehr teilte in einer Pressemitteilung ihre Silvesterbilanz mit.

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1.026 Einsätze hat die Berliner Feuerwehr zum Jahreswechsel 2021/2022 bewältigt. Das sind 164 mehr als vor einem Jahr und dennoch deutlich weniger als in den vorangegangenen Jahren.

„Ausnahmezustand Silvester“ planmäßig ausgerufen

Wie in jedem Jahr wurde auch an diesem 31. Dezember planmäßig gegen 19 Uhr der sogenannte „Ausnahmezustand Silvester“ ausgerufen. Das bedeutet, dass zusätzliche Führungsdienste eingesetzt und die Personalstärke auf den Wachen sowie den Organisationseinheiten erhöht wurden. Außerdem wurde der Stab Feuerwehr einberufen, um kontinuierlich die Lage in der Stadt zu beurteilen. Weiterhin wurden unsere Freiwilligen Feuerwehren, die Hilfsorganisationen, Rettungsdienstpersonal der Bundeswehr und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk einbezogen und unterstützten in der arbeitsreichsten Nacht des Jahres. Das Einsatzgeschehen nahm in den frühen Morgenstunden deutlich ab.

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Video: ©️ Marzahn-Hellersdorf.com

Einsatzzahlen der Berliner Feuerwehr

An üblichen Tagen im Jahr bewältigt die Berliner Feuerwehr in 24 Stunden rund 1.400 Einsätze. In der diesjährigen Silvesternacht wurden allein zwischen 19 und 6 Uhr 1.026 Einsätze bewerkstelligt, davon 219 Brände und 755 Rettungsdiensteinsätze. In der Silvesternacht 2020/2021 waren es im selben Zeitraum insgesamt 862 Einsätze, davon 211 Brände und 556 im Rettungsdienst. Damit haben sich auch im zweiten Jahr in Folge das Verkaufsverbot von Feuerwerk und die sogenannten Böllerverbotszonen positiv auf die Gesamtzahl der Einsätze, verglichen mit Silvesternächten aus den Jahren zuvor, ausgewirkt.

JahreswechselEinsätze zwischen 19 und 6 Uhrdavon Brändedavon Rettungsdienst
2019/20201.523617806
2020/2021862211556
2021/20221.026219755

Personalstärke

Auch in diesem Jahr ging die Berliner Feuerwehr wieder gut vorbereitet in die Silvesternacht. Im Vergleich zum Regelbetrieb wurde die Personalstärke nahezu verdreifacht. Für gewöhnlich sind in der Nacht rund 500 Kräfte der Berufsfeuerwehr im Dienst.

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In der Silvesternacht waren es insgesamt im Einsatz:

  • 809 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr
    • hiervon 51 Mitarbeitende in der Leitstelle. Im Regelbetrieb sind es 24.
  • 550 ehrenamtliche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren im Dienst

Außerdem wurden:

  • 86 Kräfte der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr (Rettungsdienst)
  • und 45 Kräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk unterstützend tätig.

Insgesamt waren damit 1.490 Einsatzkräfte im Dienst.

Übergriffe auf Einsatzkräfte

Bedauerlicherweise kam es erneut zu Angriffen auf Einsatzkräfte und Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr. Insgesamt wurden 10 Übergriffe, davon 8 unter Einsatz von Pyrotechnik, über das interne Meldesystem dokumentiert. Im Vergleich: Letztes Jahr war es in der Silvesternacht zu 5 Übergriffen, davon 4 unter Einsatz von Pyrotechnik, gekommen. Im Jahr davor wurden 24 Angriffe registriert.

Landesbranddirektor Dr. Homrighausen zu den Übergriffen: „Leider wurden auch in diesem Jahr unsere Helferinnen und Helfer angegriffen. Ich verurteile diese Taten auf das Schärfste. Wir eilen Menschen in Not zu Hilfe und werden selbst mit Böllern beschossen und beworfen. Dieses Verhalten ist nicht zu rechtfertigen.“

Besondere Einsätze

22:50 Uhr, Verkehrsunfall, Seestraße, Wedding
Bei einem Verkehrsunfall ist ein PKW mit der Fahrerseite voraus unter das Heck eines stehenden LKW geschleudert. Es befanden sich vier Personen im Fahrzeug. Alle wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Alle wurden in Kliniken transportiert. Eine Person war im Fahrzeug eingeklemmt und wurde durch die Feuerwehr mit hydraulischem Rettungsgerät befreit.

00:10 Uhr, Verletzungen durch Pyrotechnik, Stillerzeile, Friedrichshagen
Durch die Explosion von Pyrotechnik bei einer Feier wurden mehrere Personen verletzt. Insgesamt wurden 20 Personen von Notärzten gesichtet. 11 von ihnen wurden in Krankenhäuser transportiert.

00:32 Uhr, Balkonbrand, Lütticher Str., Wedding
Es brannten Einrichtungsgegenstände auf einem Balkon im 1. Obergeschoss eines sechsgeschossigen Wohngebäudes. Die schnelle Brandbekämpfung konnte eine Ausbreitung des Feuers verhindern.

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Fazit der Berliner Feuerwehr

Landesbranddirektor Dr. Homrighausen zieht eine zufriedenstellende Bilanz des diesjährigen Jahreswechsels hinsichtlich der Einsatztaktik und -bewältigung: „Wir waren wieder gut auf die Silvesternacht vorbereitet und haben für die Sicherheit der Stadt gesorgt. Auch am zweiten Jahreswechsel unter dem besonderen Einfluss von Corona und den damit verbundenen Herausforderungen für alle Einsatzkräfte konnten wir kompetent und zuverlässig Hilfe leisten. Die Menschen in Berlin wissen, dass Sie sich auf uns verlassen können. Nicht nur an Silvester. Ich danke insbesondere allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften sowie den Hilfsorganisationen und Partnern der Notfallrettung für ihren Einsatz. Silvester ist und bleibt eine besondere Nacht für die Feuerwehr. Für das nächste Jahr wünsche ich mir, dass die Menschen in Berlin noch mehr Vorsicht und Verantwortung im Umgang mit Feuerwerkskörpern und Alkohol walten lassen.“

Die Polizei Berlin veröffentlichte ebenfalls eine Silvesterbilanz ihrer Einsätze in der vergangenen Nacht.

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